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Heizen mit Holz – Zwiespalt zwischen Feinstaubbelastung und Klimaschutz

Janna Christian
Infos vom Immobilienprofi: Rund um Haus- und Grundeigentum gibt es eine Vielzahl komplizierter Sachverhalte, Regelungen und Entwicklungen, die es dem Laien nicht gerade einfach machen, immer die richtige Entscheidung zu treffen. In loser Folge geben Ihnen die Fachleute von OTTO STÖBEN unter der Rubrik „Infos vom Immobilienprofi“ Hinweise, die Sie umfassend zu einem bestimmten Immobilienthema informieren.
 
Nachhaltig und klimaneutral – das sind die neuen Standards, an denen sich Technik heutzutage messen lassen muss. Dies gilt auch für das Heizen. Holzheizungen haben den Ruf, diese Standards zu erfüllen, immerhin wird ihr Einbau durch Förderprogramme unterstützt.
 
So wird damit geworben, dass der Brennstoff Holz im Gegensatz zu Gas und Öl nicht nur kostengünstiger, sondern auch CO2-neutraler verbrennt. Da die Kosten für den Erwerb und Einbau von Holzheizungen recht kostenintensiv sind, fördert der Staat diese moderne Heizart in Form von Zuschüssen und Krediten im Rahmen der energetischen Sanierung und der Verwendung erneuerbarer Energien. Holzheizungen, welche zu den geförderten Biomasseanlagen gehören, werden seit 2020 mit einem Fördersatz von 35 % unterstützt. Bei gleichzeitigem Austausch einer alten Ölheizung kann die Förderung auf 45 Prozent steigen.
 
Seit längerem regt sich nun aber Kritik an dem vermeintlich umweltfreundlichen Heizen mit Holz. Zwar haben Holzheizungen eine wie schon beschrieben deutlich bessere Kohlendioxidbilanz emittieren aber viel Feinstaub in die Luft - egal ob Scheitholz, Holzpellets oder Hackschnitzel. Gerade in den Wintermonaten übersteigen die Feinstaubemissionen der Holzheizungen die des Autoverkehrs um ein Vielfaches.
 
Obwohl es laut Umweltbundesamt (UBA) in den vergangenen Jahren gute Fortschritte bezüglich der Luftqualität gibt, welche laut UBA-Präsident Dirk Messner vor allem im Bereich der Verbesserung der Autoabgastechnik begründet ist, sieht er bei immer noch über 50.000 Todesfällen (2019) wegen Feinstaub weiteren Handlungsbedarf. Des Weiteren fügte Messner an, dass die europäischen Grenzwerte seit 20 Jahren gelten würden und neu angepasst, sprich: deutlich verschärft, werden müssten. Die vorgegebenen Grenzwerte der WHO, welche deutlich niedriger als die der EU liegen, werden häufig noch überschritten. Dirk Messners Fazit lautet: Keine Investitionen mehr in Holzverfeuerungen.
 
Die Holzindustrie wiederum hält diese Kritik an Holzheizungen für undifferenziert, da sich die Werte für die Feinstaubbelastung zum Beispiel durch Pelletheizungen und Pelletkaminöfen bei weit unter einem Prozent – gemessen an der bundesweiten Feinstaubbelastung – bewegen. Außerdem würden die hochmodernen Holzfeuerungen alle gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte einhalten. Im Rahmen der Energiewende würde gerade die Holzenergie als Teil der erneuerbaren Energieträger einen erheblichen Anteil daran tragen, von den fossilen Brennstoffen wegkommen zu können. (Bildquelle: unsplash)
 
 
Pressemitteilung OTTO STÖBEN 01.03.2022