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Verkäufer sehen sich mit Wertminderung ihrer Immobilie konfrontiert

Christian Sindt.



Die Heizungspläne des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck sorgen für extreme Verun-sicherungen am Immobilienmarkt – in finanzieller Hinsicht und auch im Hinblick auf die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben aufgrund von Fachkräftemangel und Lieferengpässen.

Nicht nur private Vermieter sehen sich vielfach nicht in der Lage, die unter Umständen schon im nächsten Jahr anstehenden Um- und Neubauten einer neuen Heizungsanlage nach den vorgegebenen Maßstäben vorzunehmen. Auch Immobilienbesitzer mit älteren oder gerade noch neu eingebauten (Gas- und Öl-) Heizsystemen fürchten zu Recht eine massive Wertminderung ihrer Immobilie beim Verkauf.

 

Während die Gründe für die Wertminderungen für alte Heizungsanlagen bei der derzeitigen Gemengelage auf der Hand liegen, erscheinen sie bei neu eingebauten Anlagen eher auf den zweiten Blick: Bis 2045 müssen beispielsweise Gasheizungen aufgrund des beschlossenen Betriebsverbots wieder ausgetauscht werden – auch wenn sie dann noch funktionstüchtig sind. Außerdem sinken der Wert und die Attraktivität der Immobilie bis dahin zusätzlich, weil das Betreiben der Heizungen mit Gas künftig immer teurer werden wird.

Davon abgesehen sind die Kosten für den Einbau einer neuen Heizungsanlage (die zukünftig zu 65 Prozent Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugen muss) allein schon sehr hoch. Steigt nun zukünftig die Nachfrage, werden die Kosten noch weiter ansteigen. Wer aber seine Heizungsanlage nicht innerhalb der zeitlichen Vorgaben erneuern lässt, riskiert ein hohes Bußgeld. Unter anderem hier zeigt sich das große Dilemma der politischen Entscheidungen für Immobilienbesitzer im Detail.

„Als die Energiekrise begann, die Inflation anzog und die Preise in allen anderen Lebenslagen auch einen Sprung nach oben machten, konnten wir eine erhöhte Verkaufstendenz bei unseren Kunden feststellen“, schildert Christian Sindt, Prokurist und Verkaufsleiter bei der OTTO STÖBEN GmbH, die Stimmungslage auf dem Immobilienmarkt in den letzten Monaten. „Wir hatten Kunden, zum Beispiel ein älteres Ehepaar, welche sich aufgrund der Verteuerungen der Heizkosten und des alltäglichen Lebens Gedanken gemacht hat, ob man zu zweit noch ein Einfamilienhaus allein bewohnen und damit auch beheizen muss oder ob man sich doch lieber verkleinert. Auch interessant: Nachfragen von potentiellen Käufern nach den Energieausweisen gibt es bei uns nach wie vor kaum, relevanter sind weiterhin die tatsächlichen Verbrauchswerte der Immobilien der letzten Jahre.“

Nun kommen zusätzlich vermehrt Immobilienbesitzer, welche sich die gestiegenen Zinsen bei der Anschlussfinanzierung für ihr Haus nicht mehr leisten können oder wollen und daher den Verkauf ihrer Immobilie anstreben. Christian Sindt: „Seit Beginn der diversen Krisen hat sich der Markt von einem reinen Verkäufermarkt mit hohen Immobilienpreisen immer mehr zu einem Käufermarkt entwickelt. Die Preise hatten schon Anfang des Jahres einen Dämpfer erhalten und liegen inzwischen im Schnitt zwischen 25 bis 35 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die geplanten Vorschriften für Heizungsmodernisierungen und Dämmmaßnahmen werden von potentiellen Käufern großzügig eingepreist und drücken die Immobilienpreise weiter.“

 


Pressemitteilung OTTO STÖBEN GmbH 02.05.2023